MigForest

Die Société Royale Forestière de Belgique ist federführend bei einem neuen europäischen Interreg-Projekt in Nordwesteuropa mit dem Namen MigFoRest für "Assisted Migration to increase Forest Resilience in NWE" (Unterstützte Migration zur Erhöhung der Waldresilienz in NWE). Das Projekt hat sechs Partner, darunter zwei französische (Office National des Forêts und NeoSylva), ein deutscher (FVA : Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg) und drei aus Belgien (Société Royale Forestière de Belgique, Centre wallon de recherches agronomiques und Instituut voor Natuur- en Bosondorzoek), die gemeinsam an der Einführung der unterstützten Migration von Baumarten und Herkünften als eine der Lösungen zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Wälder in Nordwesteuropa gegenüber dem Klimawandel arbeiten werden. Mit einem Gesamtbudget von 7,1 Mio. € wird das Projekt viereinhalb Jahre dauern.



Zunächst wird das Projekt daran arbeiten, die vielversprechendsten Baumarten und Herkünfte zu identifizieren, die genetische Vielfalt der südlichen Baumbestände zu analysieren und unter diesen die besten Samenquellen zu ermitteln. Das invasive Risiko sowie das Potenzial dieser neuen Baumarten, die Biodiversität aufzunehmen, werden bewertet.

Anschließend werden in den drei Ländern Pilotgebiete durch Anreicherungspflanzungen mit gestützten Migrationszellen sowohl in Privatwäldern als auch in öffentlichen Wäldern eingerichtet. Die Setzlinge werden aus Samen gezogen, die in den zuvor identifizierten Beständen im Süden gesammelt wurden. Die SRFB wird ihrerseits für die Anlage eines Gebietes in Condrus und eines Gebietes in den Ardennen verantwortlich sein. Diese Pflanzungen werden später als pädagogische Unterstützung dienen, um das Thema der unterstützten Migration mit verschiedenen Zielgruppen zu behandeln (Entscheidungsträger, lokale Abgeordnete, private und öffentliche Waldbesitzer und -verwalter, Baumschulen, Forstunternehmer, breite Öffentlichkeit, Schulpublikum...).

Parallel dazu sollen drei neue Samenplantagen angelegt oder gepflanzt werden, um langfristig die Unabhängigkeit der nördlichen Gebiete bei der Versorgung mit Samen südlicher Baumarten zu gewährleisten. Das neu gegründete Forstgenetik-Team des CRAw wird bei dieser Aufgabe zum Einsatz kommen.
Das Projekt befindet sich derzeit in der Startphase, die Teams der verschiedenen Partner werden nach und nach zusammengestellt.

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